Woran erkenne ich, dass mein Pferd gesunde Hufe hat?

Ein gesunder Huf hat ein bodenparalleles Hufbein mit stabiler Aufhängung an der Hufwand auf und einen funktionierenden Hufmechanismus. Zudem weist das Horn eine gute Qualität aus. Wenn Ihr Pferd ein bodenparalleles Hufbein hat, schmerzfrei geht und läuft, keine Schonhaltungen bzw. Abweichungen von der gesunden Gliedmaßenstellung und dafür ein ausgeglichenes, sozialverträgliches Verhalten zeigt, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Pferd sich bester Gesundheit erfreut.

Leider ist das in der heutigen Zeit nicht immer der Fall.

Woran erkenne ich, dass die Hufe meines Pferdes krank sind?

In der Rubrik Schmerzerkennung wurden bereits Möglichkeiten beschrieben, unabhängig von Lahmheiten und Gangbildern anhand der Beurteilung von Muskeleigenschaften und Beinstellung Abweichungen vom gesunden Zustand eines Pferdes zu erkennen.

Doch auch der Huf selber gibt Auskunft über den Gesundheitszustand des Pferdes.

Nehmen Sie doch die Hufe Ihres Pferdes einmal genauer unter die Lupe.

Verschaffen Sie sich zunächst einen ersten Eindruck: Das Wandhorn sollte keine Risse, Dellen oder Rillen aufweisen, die Haut oberhalb des Hufes sollte nicht gereizt oder offen sein, das Fell glatt anliegen.

Anhand des Kronrandes (der Übergang von Fell zu Horn) kann man dann schon einiges ablesen.
Er sollte von der Seite betrachtet eine gerade Linie darstellen. Ist der Kronrand hochgebogen, ist das ein Zeichen für falsch verteilten Druck. Von vorne gesehen sollte der Kronrand an beiden Hufseiten gleich hoch sein. Und ebenso muss er an beiden Vorder- bzw. Hinterhufen gleich hoch sein.

Wenn Sie den Huf aufheben und von unten betrachten, ist die Weiße Linie Zeichen für die Qualität der Aufhängung. Im gesunden Zustand ist sie überall gleich breit und weiß. Rote Stellen zeugen von Einblutungen aufgrund einer Quetschung (das gilt auch für die Sohle). Bei einer (teilweisen) Erweiterung ist die Verbindung zwischen Hufbein und Wandhorn nicht mehr optimal und Bedarf unbedingt therapeutischer Maßnahmen eines Hufheilpraktikers! Um zu erkennen, ob das Pferd unter Trachtenzwang leídet, verlängert man in Gedanken die Strahlfurchen nach hinten. Diese Verlängerung sollte außen an den Ballen vorbeilaufen. Tut sie das nicht, liegt ein Zwanghuf vor. Auch von hinten lässt sich ein Huf einschätzen: Der Strahl und die Ballen sollten angemessen weit auseinander liegen und keinen "Schlitz" aufweisen.


Wenn Sie sich über bestimmte Krankheitsbilder oder Einzelfälle erkundigen möchten, kontaktieren Sie uns gerne. Zudem bieten die Internetseiten der Hufklinik Tübingen und des VdHp e.V. einen Überblick über die häufigsten Hufprobleme.